Essig selber machen
Essig selber machen ist erstaunlich einfach und ich zeige dir in diesem Gastbeitrag, wie das geht.
Ich bin Aline und freue mich, dass Lena mich gefragt hat, ob ich einen Beitrag bei ihr zum Thema Essig selber machen schreiben möchte. Sonst blogge auf aufdiehand.blog zum Thema Zero Waste und gebe bundesweit Vorträge und Workshops zu dem Thema. Auf meinem Blog gebe ich meine Tipps und Tricks für das plastikfreie und müllfreie Leben weiter. So auch zum Essig selber machen. Doch warum Essig selber machen? Den gibt es doch in Glasflaschen, wo ist also das Problem?
Ich mache Essig selber mit Weinresten. Kaum zu glauben, aber ja, manchmal bleibt eine angebrochene Flasche doch am Tag drauf unangetastet auf dem Küchentresen stehen. Und nicht immer schmeckt der Wein ein paar Tage später noch wirklich lecker. Denn: Er wird sauer. Und um den sauren Wein dann nicht wegzuschütten, verwende ich die Reste und mache daraus Essig.
Essig selber herstellen
Um Essig aus Weinresten selber zu machen, benötigst du eine Essigmutter.
Lena habe ich bei unserem letzten Treffen eine mitgebracht – ein Baby meiner Essigmutter.
Eine Essigmamawas? Eine Essigmutter ist eine Ansammlung von Essigsäurebakterien, die Alkohol mithilfe von Sauerstoff in Essig umwandelt. Diese Ansammlung der Bakterien bildet einen glibbrigen Film, der sogar einige Zentimeter dick werden kann. Diese kann problemlos mit einer sauberen Schere zerschnitten und dadurch zur Weitergabe eines Stückes getrennt werden. Solltest du aber niemanden kennen, der eine Essigmutter hat, kannst du sie mit ein paar Zutaten, die du sicher zuhause hast, auch selber anzüchten. Wie das geht kannst du auf meinem Blog „Auf die Hand“ hier nachlesen.
Mit einer Essigmutter kannst du nun also Essig selber machen. Vielmehr machen lassen, denn der Essig macht sich dann ganz von selbst.
Nimm ein sauberes großes Gefäß, einen Steingut Topf, ein Einmachglas oder verwende ein leeres Gurkenglas wieder. Reinige es gut, mit Spüli und heißem Wasser und lass es abkühlen. Dort gibst du nun deine Essigmutter hinein. Diese wird nun mit Alkohol übergossen. Welchen du verwendest, ist dir überlassen. Ich trinke Bio-Wein und würde grundsätzlich immer Bioprodukte empfehlen. Die Essigherstellung funktioniert aber mit jedem Alkohol.
Wichtig ist nur, dass die Flüssigkeit etwa zwischen 5 und 10% hat. Sollte dein Wein/Whsikey/Bier usw. also hochprozentiger sein, muss du den Alkohol mit frischem Wasser entsprechend verdünnen. Zu einem 14% Wein gebe ich also die selbe Menge Wasser dazu und erhalte ein Gemisch von 7%, optimal! Den (verdünnten) Alkohol gibst du nun zu deiner Essigmutter. Verschließe das Glas nicht mit dem Deckel, sondern lediglich mit einem Tuch, das du mit einer Schnur oder einem Haushaltsgummi fixierst. So kommt Sauerstoff an die Flüssigkeit und du verhinderst, dass Fruchtfliegen oder Staub in dein Glas kommen.
Nun arbeiten die Essigsäurebakterien von alleine und verarbeiten deinen Alkohol innerhalb von etwa zwei Wochen zu Essig. Wenn es warm ist, geht’s schneller, im Winter entsprechend langsamer. Bei mir steht der Essig unter meiner Treppe und somit nicht direkt im Licht.
Pflege der Essigmutter während der Herstellung
Sollte die Essigmutter während der Herstellung des Essigs nach oben schwimmen, stubse sie mit einem sauberen Löffel wieder in die Flüssigkeit. Mit der Zeit werden sich bei einer kräftigen Essigmutter auch frische Essigmutter-Schichten auf deinem Essig bilden. Diese Scheiben schubst du ebenfalls zurück und kannst sie einfach in der Flüssigkeit lassen, bis du jemanden findest, der dir gerne ein Stück abnimmt. Oder du nimmst sie heraus und fängst eine weitere Essigsorte damit an.
Arbeite immer mit sauberen Gläsern und Utensilien.
Noch Fragen zur Essigherstellung?
Solltest du Fragen zur Essigherstellung haben, wende dich gerne an mich über aufdiehand.blog oder auf Instagram.
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